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Kirsten Janik – aber ich sollte
wohl besser „Mini“ schreiben...

Der eine oder andere mag diese Rubrik vielleicht schon vermißt haben. Leider gab es in den letzten Monaten einiges mehr im Verein und auch privat zu tun, so daß dieser Artikel, immerhin schon der fünfzehnte, lange Zeit in der Planung steckenblieb. Doch nun sollen wieder die Trainer unserer Teams in dem Rampenlicht stehen, das sie verdienen. Und endlich konnte ich mich mit dem Coach unserer 2. Damen-Mannschaft zum Interview treffen.

Um genau zu sein: Ich traf mich nicht nur mit Mini, sondern auch mit ihrem siebenjährigen Sohn Finn (genau so geschrieben, er hat es mir extra buchstabiert!). Auch ihn hat bereits das Handballfieber gepackt: Gemeinsam mit seiner Schwester Amelie (vier Jahre alt) war er schon beim Training der Grambker Minis. Während der Sommerferien „hilft“ er seiner Mutter neuerdings auch beim Training der 2. Damen. Amelie dagegen ist zu Hause geblieben, wo die Großeltern auf sie aufpassen. „Ich bin meinen Schwiegereltern sehr dankbar, daß sie mich so tatkräftig unterstützen. Ohne diese Hilfe wäre es nicht möglich, die Mannschaft zu trainieren.“ Und das ist bei einer, in der Vorbereitungszeit sogar zwei Trainingseinheiten in der Woche und einem Spiel am Wochenende auch nicht zu unterschätzen.

Mit dem Handballspielen hat Mini mit 13 Jahren angefangen. Ihr Stammverein hat sich mittlerweile aus dem Handballsport verabschiedet: TuRa Bremen in Gröpelingen, wo Mini auch ihre familiären Wurzeln hat. Ihre erste Trainerin ist ihre große Schwester Angelika gewesen, deren Söhne übrigens in unserer männlichen D-Jugend spielen. In der weiblichen B-Jugend trainierte Mini unter Heike Zimmermann, die ihr zur A-Jugend einen Wechsel nach Grambke empfahl. Dort wurde bald Jochen Feldermann ihr Trainer (zunächst noch gemeinsam mit Jörg Döhle). Mit Jochen, den sie als ihr Vorbild nennt, ging es stetig aufwärts, und am Ende der zweiten Saison war die Mannschaft Bremer Vizemeister.

Schon damals übrigens sprach man in Grambke nicht von „Kirsten“. „In der 8. Klasse, als die anderen so langsam größer wurden und ich dann doch etwas kleiner als alle anderen war, habe ich diesen Spitznamen bekommen“, verrät Kir... äh, Mini. „Und dann hatte ich jemanden in der Klasse, der mit Anke Kowalzik verwandt war.“ So gelangte über unsere heutige 2. Vorsitzende der Spitzname nach Grambke, den sie überhaupt nicht verschmäht.

Von 1985 an spielte Mini in der 1. Damenmannschaft. Als sie kam, spielte das Team in der Bezirksliga Süd, die Klasse in der heute „ihre“ 2. Damen spielt. Als sie das Team nach zehn Jahren verließ, zählte das Team zur Verbandsliga, also zu der Staffel, in der die 1. Damen auch heute vertreten ist. Dazwischen aber lagen ein Absturz in die Kreisliga (1987) und zwei Aufstiege (1991 und 1992).

Zur Zeit der Aufstiege hatte nach Hartmut Theuerkauff, Sven Engelmann und Dietrich Draeger mit Jochen Feldermann wieder ein alter Bekannter das Traineramt übernommen. Aber nicht nur der sportliche Erfolg dieser Jahre ist in Erinnerung geblieben. „Wir waren damals ein tolles Team, hatten viel Spaß, eine super Kameradschaft und waren wirklich gute Freundinnen!“ Einzig eine legendäre Abschlußfeier beim „Makedonia“ (heute „Kalymnos“) nach der Saison 1985/86 scheint dies noch zu toppen, aber leider hat mir Mini dann nicht mehr darüber verraten...

Nach der Saison 1994/95 schied Mini aus der 1. Damen des TV Grambke aus. Sie bestätigt zwar, daß sie es bei Trainer Gerrit Kok (er war Christoph Harney Mitte 1994 gefolgt) nicht leicht hatte sich durchzusetzen, nennt jedoch auch genügend andere Gründe für ihren Entschluß. Sie hatte damals Thomas Janik, zu diesem Zeitpunkt Spieler unserer 2. Herren, geheiratet und wollte etwas kürzer treten, ferner drängte der starke 76er-Jahrgang in den Seniorenbereich. „Die Konkurrenz war stark. Damals wurde ein junges Team aufgebaut, und ich wollte dabei nicht im Wege stehen.“ Und nicht nur an dieser Stelle fällt mir auf, daß Mini sehr selbstkritisch ist und niemals nur die Schuld bei anderen sucht.

 

Nach einer Saison in der Kreisklasse mit unserer 2. Damen wollte sie es aber noch einmal wissen: Angelika von Leesen (heute auch 2. Damen) hatte sie gefragt, ob sie nicht bei der TuSG Ritterhude in der Bezirksliga spielen wollte. „Das war mein 1. Angebot überhaupt!“ schmunzelt Mini. Sie sollte aber nur einmal in Blauweiß spielen, denn dann kam Finn. Da aber Handball „ihr Leben“ ist, meldete sich Mini im Oktober 1997 zurück bei Grambkes 2. Damen, wo sie nach Saisonende ihre langjährige Mannschaftskollegin Karina Brandt als Trainerin beerbte beerbte. Zunächst noch als Spielertrainerin aktiv machte sie sich an den Neubau einer jungen Truppe. Einige alteingesessene Grambkerinnen hatten damals die Handballschuhe an den Nagel gehängt: „In der ersten Saison haben wir teilweise in Unterzahl gespielt.“ Mittlerweile aber hat sie ein Team geformt, das von der Kreisklasse bis in die Bezirksliga aufgestiegen ist und den Meistertitel anvisiert.

„Eigentlich hätten wir das letzte Saison schon schaffen müssen, aber das haben wir uns selbst verbaut!“ sagt die gelernte Steuerfachangestellte, die sich kontinuierlich bis zur Bilanzbuchhalterin weitergebildet hat. Nachdem sie bei einigen Steuerberatern gearbeitet und auch das eine oder andere Buch geführt hat, arbeitet sie seit Ende 2003 als Leiterin des Rechnungswesens bei „Applica“, einer Firma, die Honig auf Schadstoffe und Antibiotika untersucht. Mini lacht: „Ich mag allerdings keinen Honig!“

Und noch etwas mag sie nicht: Alleinsein. Als ich Mini frage, wie ein Tag aussehen könnte, an dem sie ganz allein irgendwo sein könnte, möchte sie zwar ausschlafen, einen Krimi lesen (am besten mit zeitgeschichtlichem Hintergrund), ausgiebig baden. Aber: Nicht allein! Sehr gerne ist sie mit ihren beiden Kindern im Urlaub auf der Insel Langeoog. Und sie fühlt sich auch sonst sehr wohl in der Heimat. Ein Stellenangebot aus Stuttgart hat sie einmal kurzfristig abgesagt. „Ich habe hier so viele Freunde und Vertraute, mit denen ich gerne zusammen bin“, sagt die alleinerziehende Mutter, die sich kürzlich ein Haus in Rönnebeck gekauft hat.

Hat Mini schon einmal ans Aufhören gedacht? Ja, einmal. Als sie sich Anfang 2000 von ihrem Mann getrennt hat und das zweite Kind unterwegs war, hat sie sich schon Gedanken gemacht, ob unter diesen Umständen das Coaching noch zu schaffen wäre. Zum Glück für ihre Damen ist aber Handball eben „ihr Leben“. Und daher drücken wir Mini jetzt die Daumen, daß es dieses Jahr mit der Meisterschaft klappt.

rcs

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