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Torsten Humann –
Ich will IMMER gewinnen!

Eine Szene, wie sie sich jedes Jahr auf unzähligen Handball-Turnieren abspielt. Der Trainer, der nach atemberaubenden Partien mit seiner E-Jugend sichtlich mit den Nerven am Ende ist, hat eben gerufen: „Gleich ist die Siegerehrung. Stellt Euch mal in einer Reihe auf!“ Und es wundert keinen, daß die „Großen“ wieder einmal ganz vorne stehen. Nun muß aber keiner allzu großes Mitleid mit dem kleinen Jungen ganz links auf dem Bild haben. Im Gegensatz zu allen von seinen damaligen Mannschaftskollegen hat er nämlich in der Zwischenzeit drei Meisterschaften gewonnen, hat Zweitliga-Luft geschnuppert und ist heute selbst Trainer der 2. männlichen B-Jugend des TV Grambke. Dieser kleine, liebe, zurückhaltende Handballer ist niemand anders als Torsten Humann.

Angefangen hat sicher alles an einem Montag. Das war damals der Tag, an dem Jürgen Rick die Minis des TV Grambke zum Training empfing. Für uns C-Jugendliche, die wir uns die Tennishalle mit den Minis teilten, war dies immer die laute Trainingszeit, denn die Jüngsten ließen die Freude am Handball damals wie heute immer ziemlich deutlich hören. In der E-Jugend, die Helmut Schmidt trainierte, konnte Torsten, den eigentlich alle nur „Todde“ nennen, zum ersten Mal einen Bremer Meistertitel verbuchen. Der nächste sollte in der D-Jugend folgen. Schon damals spielte Todde am liebsten auf seiner Linksaußen-Position. Hin und wieder jedoch kam es in dieser Zeit vor, daß er auch auf der Rückraum Mitte (immer noch als kleinster der Mannschaft!) das Spiel machte, und zwar sehr effektiv. Ein Blick in die „TVG-Datenbank“ der Saison 1994/95 gefällig? Von den insgesamt 279 Treffern in dieser Spielzeit erzielte er 64 (nur Matthias Ruckh schaffte mehr), also fast 23 %. Das war im übrigen auch die Saison, die Todde mit einem blitzsauberen Hattrick per Tempogegenstoß eröffnete.

Nach einer weiteren Meisterschaft in der C-Jugend startete Torsten beim legendären Trainer Frank Carstens in die B-Jugend-Oberliga. In den vier Jahren in der Jugendoberliga präsentierte sich der gesamte Jahrgang 1982 als einer der erfolgreichsten in der Grambker Vereinsgeschichte. Gemeinsam mit einigen Mannschaftskameraden gelang Todde danach der Sprung in die Bundesliga-Reserve. Die Grambker Youngster nahmen am Training der 1. Herren teil und unterstützten sie auch hin und wieder bei Punktspielen. Nach Auflösung des Bundesliga-Teams rückte auch Torsten endlich ganz nach vorne auf und vertrat die gelb-schwarzen Farben in der Regionalliga.

Heute ist er ein fester Bestandteil der Verbandsliga-Truppe des TV Grambke. „An einen Vereinswechsel habe ich niemals so wirklich gedacht.“ Das mag zum einen daran liegen, daß Todde sich bewußt ist, daß er mit Handball auf lange Sicht kein Geld zu verdienen ist. Sicher, der Gedanke reizt ihn schon: „Wenn ich nochmal die Chance kriegen sollte, höherklassig zu spielen, würde ich sie gerne auch nutzen“, sagt er heute, und schränkt gleich wieder ein: „Aber mit dem Studium ist das im Moment vielleicht schwierig, denn das geht auf jeden Fall vor.“ Sein Mathematik-Studium an der Universität in Bremen nimmt er sehr ernst. Ob er später bei einer Bank oder Versicherung arbeiten wird oder vielleicht doch in die Forschung geht (z.B. bei Autofirmen), läßt er dabei zunächst noch offen. Vorbei sind jedenfalls die Zeiten, in denen er den Berufswunsch „Zahnarzt“ angab: „Das war nie so ein richtig konkreter Wunsch,“ lacht er. „Ich konnte mir das damals gut vorstellen und das war dann halt eine gute Antwort, wenn jemand gefragt hatte!“

Ein anderer Grund für sein Verbleiben ist sicher, daß Todde mit dem TV Grambke sehr tief verbunden ist. Die Familie Humann ist schon seit Generationen im TV Grambke, seine Mutter Gisela und sein Vater Heinz sind nicht nur beim Grambker Turnier immer wieder als ehrenamtliche Helfer unterwegs, auch sein großer Bruder Tobias (übrigens auf dem Bild ganz vorne in der Reihe...) hat das gelb-schwarze Trikot getragen. Neben seinen Spielereinsätzen taucht Todde mittlerweile an vielen Stellen im TV Grambke auf, wo Not am Mann ist. Bei der weiblichen B-Jugend sitzt er am Zeitnehmertisch, im Kreis Bremen pfeift er pro Jahr das eine oder andere Spiel, beim Turnier im Föhrenbrok ist er seit einigen Jahren ein unverzichtbarer Teil der Turnierleitung und wenn im Grambker See-Bad mal wieder eine Wand gestrichen werden muß, dann schwingt er gern den Pinsel mit.

Was Todde sonst noch so macht? Keine 3-D-Puzzles mehr. Vorbei die Zeit, als derartige Gebilde sein Zimmer schmückten: Sie sind vor zwei Jahren auf dem Dachboden gelandet. Lesen? Nein, höchstens Mathebücher. Urlaub? Auf jeden Fall! Mallorca im Sommer, zum Skifahren gerne nach Ischgl. Musik hören? Am liebsten im Stubu, da läuft das, was er gerne hört. Natürlich kann man Todde auch im Arena treffen, aber „im Arena landet man ja immer nur!“ Und ansonsten läuft bei Todde Tag und Nacht der Computer.

Habe ich noch irgendetwas vergessen? Ach ja, Todde trainiert unsere 2. männliche B-Jugend. Eingestiegen ist er als Co-Trainer bei Uwe Feldermann, als der im Frühjahr 2000 die männliche D-Jugend übernommen hatte. „Er brauchte damals jemanden, der das ganze Training da ist, weil er immer eher weg mußte.“ Als ich wenige Monate später die Mannschaft übernahm, habe ich ihn dann sozusagen dort „vorgefunden“ – und so schnell nicht wieder hergegeben. Gemeinsam wechselten wir zur Saison 2002/2003 in die B-Jugend, mit der uns der Aufstieg in die Oberliga gelang. Im Trainerteam konnten wir uns immer zu 100 % aufeinander verlassen und standen so einige „Stürme“ durch.

Leider mußte Torsten nach der ersten B-Jugend-Saison aufhören, da sich die Trainingszeiten überschnitten. Umso erfreuter waren wir, als wir ihn zur laufenden Saison wieder ins Team holen konnten – mit Beförderung: Fortan war er allein verantwortlich für die zweite Mannschaft und sammelte auf diese Weise seine ersten Erfahrungen als Trainer. Daß ihm diese Arbeit Spaß macht, zeigt vor allem sein Einsatz am Montag: Morgens werden bereits die Sachen gepackt, das Auto in Burg am Bahnhof abgestellt. Von der Uni geht es dann direkt und ohne Pause in die Halle.

Ob er auch einmal höhere Mannschaften trainieren will? Oder vielleicht doch noch einmal mit einem gelb-schwarzen Trikot selbst in der Oberliga auflaufen möchte? Ausschließen will er beides nicht unbedingt. „Ich glaube, da kann so ziemlich alles passieren, ich lass mich da lieber mal überraschen und das Leben auf mich zukommen!“ Eines steht für ihn jedoch fest: „Ich möchte natürlich immer erfolgreich sein, ich will schließlich IMMER gewinnen!!!“ Viel Glück dabei!  rcs

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